Noch eine Dreiecksgeschichte
Als John Cena eine Woche später zum ersten Mal nach zwei Jahren bei SmackDown auftauchte, um seinen Rückkampf einzufordern, stimmte Edge überraschenderweise auch sofort zu. Vickie Guerrero hingegen hatte keine Lust auf den Kampf und so stimmte sie nicht zu, steckte Cena stattdessen in einen Kampf gegen Big Show. Der Giant konnte sich hier Dank der Ablenkung von Edge durchsetzen. Nur eine Woche später stand Cena allerdings schon wieder auf der Matte und meldete erneut seine Ansprüche an. Dieses Mal stimmte sogar Vickie zu und damit stand das Titelmatch noch für den selben Abend. Hier konnte Cena zwar einen Sieg einfahren, jedoch nur durch Disqualifikation. Cena hatte Edge bereits zum FU aufgeladen, als Edge Referee Mike Chioda den Titelgürtel aus der Hand riss und zuschlug. Chioda trug den Gürtel nicht etwa spazieren, sondern hatte ihn Sekunden zuvor Edge aus der Hand gerissen, als dieser damit zuschlagen wollte. Doch die Freude über die erfolgreiche Titelverteidigung sollte nicht lange anhalten. Denn nach dem Match tauchten Vickie und Big Show auf der Rampe auf und Vickie verkündete, dass Show nun der neue Top-Herausforderer sei und Edge bei WrestleMania herausfordern werde.

Edge passte das irgendwie gar nicht und so ließ er eine Woche später die Vertragsunterzeichnung auch einfach mal platzen und hinterfragte die Beziehung von Vickie und Show. Doch im Streit mit dem ebenfalls auftauchenden Big Show wurde diese Frage für Edge immer unwichtiger. Show unterschrieb schließlich den Vertrag und auch Edge wollte unterschreiben. In diesem Moment tauchte jedoch John Cena auf, attackierte Big Show und Edge und flüsterte Vickie dann etwas ins Ohr, bevor er wieder verschwand. Was auch immer er ihr da mitzuteilen hatte, bereitete ihr sichtlich Unbehagen. Die Vertragsunterzeichnung wurde daraufhin auf Montag verschoben. Hier einigten sich Show und Edge darauf ein faires und großartiges Match bei Mania bestreiten zu wollen. Doch sie hatten die Rechnung ohne John Cena gemacht. Als die anderen beiden sich gerade seiner annehmen wollte, stoppte Vickie sie und erklärte, dass sie sich entschieden habe Cena ebenfalls in das Match bei Mania zu stecken. Cena unterschrieb und erklärte dann, dass er einfach die Wahrheit sagen müsse. Er habe Vickie bei SmackDown zugeflüstert, dass er sie liebe. Edge wollte sich das nicht mit anhören und verlangte von Vickie, dass sie den Vertrag zerreißen solle. Sie weigerte sich jedoch und Cena gestand, dass er tatsächlich geloben habe. Eigentlich hätte er ihr erzählt, dass er den Typen hinter den Security-Kameras in seiner Heimatstadt Boston kenne, wo SmackDown in der Vorwoche stattfand. Nachdem er nun habe, was er wolle, sei es ja auch egal und er könne zeigen, was er habe. Also ließ er ein Video einspielen, das Vickie und Big Show zeigte wie sie sich küssen, während Edge unter der Dusche stand.

Bei RAW versuchten dann sowohl Edge als auch Big Show Vickie klar zu machen, dass der jeweils andere sie gar nicht liebe. Nebenbei kümmerte man sich noch um das Problem Cena. So bookte Vickie Edge in ein Match gegen ihn und machte sich selbst zur Ringrichterin. Big Show mischte sich ein und bearbeitete zusammen mit dem Rated-R Superstar den gemeinsamen Gegner bis Edge plötzlich gegen Show turnte und ihn mit dem Spear nieder streckte. Bei SmackDown hätte Vickie es beinahe geschafft die beiden wieder zu versöhnen, wäre da nicht Cena gewesen. Während er die beiden verbal rund machte, gerieten sie wieder in Streit, was schließlich auch zu Handgreiflichkeiten führte. Dabei erwischte erst Show Vickie und dann erwischte auch Edge sie noch mit einem Spear. Als die beiden sich dann auch noch darum stritten, wer sie denn nun in den Backstage Bereich tragen solle. Dabei landete Show aus Versehen auch noch auf ihr. Mit allerlei Sticheleien ging es dann in Richtung WrestleMania, wo Cena sich schließlich nach FUs gegen beide Gegner durchsetzen konnte.

Rolle Rückwärts
Vickie hatte sich offensichtlich für Edge entschieden, schließlich verkündete sie direkt am nächsten Tag, dass Edge Cena bei Backlash um den Titel herausfordern werde und nicht etwa Big Show. Allerdings verkündete sie auch, dass es Edges letzte Chance auf den Titel sein werde und zwar in einem Last Man Standing Match. Bei SmackDown trafen die beiden dann schon mal in Edges Talkshow aufeinander. Edge ließ eine Hasstirade auf Cena los und erklärte, dass er alles hassen würde, wofür Cena stehe. Außerdem habe Cena sein Leben zerstört, denn der Titel sei sein einziger Lebensinhalt. Als Cena ihm dann einen Freischlag anbot, zögerte Edge jedoch und verschwand lieber. Auf dem Weg zu Backlash gab es dann diverse hinterhältige Attacken des Rated-R Superstars gegen den Champion. Auch bei der Go Home Show kam es so, doch Edge setzte noch eins drauf. Denn hier verpasste er Cena ein Con-Chair-Two und zählte dann angesichts des Last Man Standing Matches symbolisch bis zehn. Bei Backlash profitierte Edge dann mal wieder vom Eingriff eines Verbündeten. Cena hatte Edge auf der Rampe zum FU aufgeladen als plötzlich Big Show auftauchte, Cena attackierte und ihn dann in einen großen Scheinwerfer vor der Rampe warf.

Edge hatte gut Lachen, war er Cena damit doch erst einmal los. Denn während die Roster-Trennung im Zuge von WrestleMania nicht so ernst genommen wurde, wurde sie jetzt wieder durchgesetzt und während er bei SmackDown sein Unwesen trieb, war Cena nun einmal ein Roter. Wenigstens konnte er sich so in den nächsten Wochen an Big Show rächen, denn der musste im Zuge des Drafts zu RAW wechseln. Auch zwei andere Nervensägen war der Rated-R Superstars durch den Draft los geworden. Denn sowohl Chavo Guerrero Jr. als auch Vickie mussten ihre Koffer packen. Damit war La Familia nun endgültig Geschichte. Aber damit war die Rolle Rückwärts in Sachen Gegner trotzdem nicht durch. Denn bei Backlash hatte Jeff Hardy mit einem Sieg in einem I Quit Match die Fehde gegen seinen Bruder Matt Hardy endgültig beendet. Da Matt zu RAW gedraftet wurde, gab es auch hier keine weitere Fortsetzung der Fehde mehr. Ein Mann, der den umgekehrten Weg wie all die anderen bisher genannten Personen ging, war Chris Jericho, der auch gleich an seinem ersten Arbeitstag bei SmackDown Ansprüche auf den WWE World Heavyweight Title anmeldete. Das rief natürlich Edge auf den Plan und später kam auch noch CM Punk hinzu. Dieser offenbarte schließlich sogar, dass Teddy Long ihm ein Match gegen Edge beschafft habe. Dabei solle es zwar nicht um den Titel gehen, aber Edge solle besser dran denken, dass Punk da noch einen gewissen Koffer mit sich herum trage.

Tatsächlich setzte sich CM Punk im Non-Title Match durch und wollte seinen Koffer einlösen, als jedoch Umaga auftauchte und CM Punk ausschaltete. Edge wollte nachsetzen, aber Jeff Hardy machte den Save. Auf jeden Fall war Punk jetzt erst einmal mit Umaga beschäftigt. Früher am Abend hatte sich der Hardy Boy in einem 4-Way gegen Kane, Rey Mysterio und Chris Jericho bereits das Recht des #1-Contenders gesichert und so war es für ihn natürlich eine besondere Genugtuung zum Ende dieser Show Edge mit der Swanton Bomb nach Hause zu schicken. In den Wochen bis zum Pay-Per-View schien sich Edge eher mit Punk und Chris Jericho herumzuschlagen, geriet dann jedoch auch immer wieder mit Jeff aneinander – das jedoch außerhalb von Kämpfen. Dazu kam es dann erst bei Judgment Day und Jeff musste einmal mehr dafür bezahlen, dass er seinen Bruder all die Jahre lang mit durch geschleppt hatte. Denn eben dieser Matt Hardy kam während des Kampfes zum Ring und attackierte Jeff mit einem Gipsarm, woraufhin Edge nur noch abstauben brauchte.

Für Edge war die Geschichte damit durch. Während die angeblich so guten CM Punk und Chris Jericho beim Pay-Per-View Niederlagen einstecken mussten, habe er gewonnen und damit bewiesen, dass er das einzig wahre Gesicht von SmackDown sei. Teddy Long wollte da jedoch nicht mit einstimmen und informierte Edge darüber, dass er Jeff für Extreme Rules einen Rückkampf gegen Edge gewährt habe. Außerdem sollten die beiden vorher schon in einem Non-Title Match aufeinander treffen und der Sieger sollte die Stipulation für ihr Match bestimmen dürfen. Noch im Main Event der selben Show kam es dann zu diesem Match und nach hartem Kampf setzte sich Jeff durch. Todd Grisham verriet er anschließend dann auch gleich, welches Match er sich für Edge ausgesucht habe: ein Ladder Match! Edge reagierte allerdings ziemlich gelassen und wusste das auch logisch zu begründen. So hätten beide schließlich schon etliche Male in dieser Matchart gestanden. Allerdings gebe es einen entscheidenden Unterschied. Während Hardy nämlich dafür bekannt sei die spektakulärsten Aktionen in diesen Kämpfen gezeigt zu haben, sei er derjenige, der diese Kämpfe dominiert und siegreich bestritten habe. Natürlich spielten die Leitern auch auf dem Weg zum Pay-Per-View bereits eine große Rolle. So hielt Edge unter anderem eine Ausgabe von The Cutting Edge auf eben solchen ab und beförderte zum Schluss Hardy unsanft hinunter. Aber auch Jeff sollte noch seinen Moment bekommen. Nach einem Match von Edge gegen Rey Mysterio wollte Edge den Maskierten noch weiter attackieren, aber Jeff machte den Save und verpasste Edge einen Twist of Fate auf die Leiter.

Bei Extreme Rules kümmerte sich Edge dann aber erst einmal noch um andere Dinge. Als nämlich Vickie und Chavo in das Büro von Vickie kamen, saß dort kein geringerer als Edge auf ihrem Stuhl. Vickie glaubte erst, dass Edge von ihr Hilfe wolle und lehnte das kategorisch ab. Doch Edge gab ihr nur mit auf dem Weg, dass sie sich besser einen guten Scheidungsanwalt suchen solle. Vielleicht war das ein bisschen zu viel Ablenkung für den Rated-R Superstar. Denn in seinem Ladder Match zeigte Jeff zwar erneut ziemlich spektakuläre Aktionen und beide Kontrahenten mussten ordentlich einstecken. Doch dieses Mal war es nicht Edge, der als Sieger vom Platz ging, sondern Jeff Hardy. Der Titel war weg und da dürfte es Edge auch wenig getröstet haben, dass Punk direkt nach dem Match seinen Koffer einlöste und Jeffs Regentschaft damit schon nach wenigen Minuten wieder beendete.

Wieder einmal hatte Edge also einen Titel verloren, aber er wäre natürlich nicht der Ultimate Opportunist, wenn er nicht schon auf seine nächste Chance lauern würde.